Kunst in der Pause
Mit Fotografie beschäftige sich die letzte Kunstpause in der Blauen Grotte. Die Foto-AG zeigte, was sie an Gestaltungsmitteln gelernt hatte.
Frau Gerdes hatte eine beeindruckende Galerie arrangiert, welche zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler die verschiedensten Gestaltungstechniken erkundet hatten. Die entsprechenden Fotos waren thematisch gruppiert auf den Ausstellungstafeln zu sehen und boten ein breites Panoptikum dessen, was Fotografie kann.
Vorbild sind oft nicht schlecht, um Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten: Der berühmte Fotograf Hans Bellmer hat über eine ganze Zeit nur Frauen und Puppen und Spiegel fotografiert, manchmal auch alles zusammen. Herauskamen ganz ungewöhnliche Kompositionen. Wer sie nachzumachen versucht, merkt schnell, dass es gar nicht so einfach ist, den richtigen Blickwinkel zu finden und das Motiv so auszuleuchten, dass alles stimmt.
Auch wenn es an das Portrait von Personen geht, stellen sich ähnliche Gestaltungsaufgaben: Mithilfe des Beleuchtung und des Kontrastes können zusätzliche Effekte erreicht und durch die Bearbeitung am PC verstärkt werden. Auch durch die Wahl des Ausschnitts können Akzente gesetzt werden.
Ein anderes klassisches Thema der Fotografie ist die Architektur. Sie kommt dem statischen Medium Fotografie naturgemäß entgegen. Eine elementare Gestaltungsaufgabe für den Fotografen ist die Perspektive, die das Monumentale von Bauten betonen kann. Auch der Bildausschnitt ist wichtig, da er Symmetrien hervorheben oder verleugnen kann. Die Licht- und Schattengebung kann wie beim Portrait helfen, Abstraktionen vorzunehmen, um die Aufmerksamkeit des Betrachtes zu lenken.
Interessant sind Treppenhäuser, die wir beim Begehen oft gar nicht als gestalteten Raum wahrnehmen. Die Perspektive, aber auch der Ausschnitt, lenken den Blick des Betrachters auf das Wesentliche und ergeben oft eine fast surreal anmutende Wirkung. Sie kann durch die Farbgestaltung noch intensiviert werden. Das Abbild wird dann zum eigenständigen Kunstwerk.
Der PC ermöglicht heute mit den Mitteln der Bildbearbeitungsprogramme ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Bildmanipulation. Kontrast, Belichtungsverhältnisse und Farbgebung können flexibel eingestellt und mit allerlei Verfremdungseffekten kombiniert werden, um besondere Wirkungen zu erzielen. Ausgangspunkt bleibt aber trotz aller Möglichkeiten ein gut komponiertes Bild, und Gedanken zur Wahl der Beleuchtung, der Perspektive und des Ausschnitts sind in jedem Falle eine gute Basis für ein künstlerisch gestaltetes Foto.
Dass auf diese Weise Verfremdungen möglich sind, welche das abgebildete Objekt so weit reduzieren, dass es kaum mehr erkennbar ist, liegt auf der Hand. Die Schließfächer unserer Schule lassen sich so in ein abstraktes Farbgebilde verwandeln, dass an die flächige Malkunst von Miro mehr erinnern als an eine Fotografie.
Was ist ein Baum? Es ist gar nicht so einfach zu sagen, was er „wirklich“ ist, weil wir immer nur verschiedene Erscheinungsformen sehen, je nachdem welchen Blickwinkel wir wählen, welche Perspektive oder welche Beleuchtungsverhältnisse. Ein Baum am Morgen sieht anders aus als der am Abend, der gleiche Baum im Frühjahr liefert ein anderes Bild als der im Herbst, auch wenn es der gleiche Baum ist. Was liegt also näher, als den „eigentlichen Baum“ aus einer Serie von Einzelbildern zusammenzusetzen? Auf diese Weise entsteht ein faszinierendes Bild, welches klar macht, dass auch das scheinbar realistischste aller künstlerischen Medien, die Kamera, die Wirklichkeit nur subjektiv und partiell zu erfassen vermag.
Kunst in der Pause
Mit Fotografie beschäftige sich die letzte Kunstpause in der Blauen Grotte. Die Foto-AG zeigte, was sie an Gestaltungsmitteln gelernt hatte.
Frau Gerdes hatte eine beeindruckende Galerie arrangiert, welche zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler die verschiedensten Gestaltungstechniken erkundet hatten. Die entsprechenden Fotos waren thematisch gruppiert auf den Ausstellungstafeln zu sehen und boten ein breites Panoptikum dessen, was Fotografie kann.
Vorbild sind oft nicht schlecht, um Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten: Der berühmte Fotograf Hans Bellmer hat über eine ganze Zeit nur Frauen und Puppen und Spiegel fotografiert, manchmal auch alles zusammen. Herauskamen ganz ungewöhnliche Kompositionen. Wer sie nachzumachen versucht, merkt schnell, dass es gar nicht so einfach ist, den richtigen Blickwinkel zu finden und das Motiv so auszuleuchten, dass alles stimmt.
Auch wenn es an das Portrait von Personen geht, stellen sich ähnliche Gestaltungsaufgaben: Mithilfe des Beleuchtung und des Kontrastes können zusätzliche Effekte erreicht und durch die Bearbeitung am PC verstärkt werden. Auch durch die Wahl des Ausschnitts können Akzente gesetzt werden.
Ein anderes klassisches Thema der Fotografie ist die Architektur. Sie kommt dem statischen Medium Fotografie naturgemäß entgegen. Eine elementare Gestaltungsaufgabe für den Fotografen ist die Perspektive, die das Monumentale von Bauten betonen kann. Auch der Bildausschnitt ist wichtig, da er Symmetrien hervorheben oder verleugnen kann. Die Licht- und Schattengebung kann wie beim Portrait helfen, Abstraktionen vorzunehmen, um die Aufmerksamkeit des Betrachtes zu lenken.
Interessant sind Treppenhäuser, die wir beim Begehen oft gar nicht als gestalteten Raum wahrnehmen. Die Perspektive, aber auch der Ausschnitt, lenken den Blick des Betrachters auf das Wesentliche und ergeben oft eine fast surreal anmutende Wirkung. Sie kann durch die Farbgestaltung noch intensiviert werden. Das Abbild wird dann zum eigenständigen Kunstwerk.
Der PC ermöglicht heute mit den Mitteln der Bildbearbeitungsprogramme ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Bildmanipulation. Kontrast, Belichtungsverhältnisse und Farbgebung können flexibel eingestellt und mit allerlei Verfremdungseffekten kombiniert werden, um besondere Wirkungen zu erzielen. Ausgangspunkt bleibt aber trotz aller Möglichkeiten ein gut komponiertes Bild, und Gedanken zur Wahl der Beleuchtung, der Perspektive und des Ausschnitts sind in jedem Falle eine gute Basis für ein künstlerisch gestaltetes Foto.
Dass auf diese Weise Verfremdungen möglich sind, welche das abgebildete Objekt so weit reduzieren, dass es kaum mehr erkennbar ist, liegt auf der Hand. Die Schließfächer unserer Schule lassen sich so in ein abstraktes Farbgebilde verwandeln, dass an die flächige Malkunst von Miro mehr erinnern als an eine Fotografie.
Was ist ein Baum? Es ist gar nicht so einfach zu sagen, was er „wirklich“ ist, weil wir immer nur verschiedene Erscheinungsformen sehen, je nachdem welchen Blickwinkel wir wählen, welche Perspektive oder welche Beleuchtungsverhältnisse. Ein Baum am Morgen sieht anders aus als der am Abend, der gleiche Baum im Frühjahr liefert ein anderes Bild als der im Herbst, auch wenn es der gleiche Baum ist. Was liegt also näher, als den „eigentlichen Baum“ aus einer Serie von Einzelbildern zusammenzusetzen? Auf diese Weise entsteht ein faszinierendes Bild, welches klar macht, dass auch das scheinbar realistischste aller künstlerischen Medien, die Kamera, die Wirklichkeit nur subjektiv und partiell zu erfassen vermag.