Schulleben

Zeitung ist langweilig? Nicht mit „Reading Ritchie“!

Wenn man Jugendlichen heute eine Zeitung in die Hand drückt, dann dürfte sich bei den meisten die Begeisterung wahrscheinlich in Grenzen halten. Viele Heranwachsende kommen heutzutage mit Zeitungen nicht mehr in Kontakt und empfinden diese als lebensfern und langweilig. Doch die Klasse 8d des Richard-Wagner-Gymnasiums ist für zwei Wochen in die Welt des Journalismus eingetaucht und hat als Ergebnis die digitale Klassenzeitung „Reading Ritchie“ erstellt, die man auch als Schülerin oder Schüler gerne in die Hand nehmen dürfte.

Zu Beginn des Projekts setzten sich die Lernenden mit den grundlegenden journalistischen Darstellungsformen auseinander. Von Bericht über Nachricht bis hin zu Kommentar und Glosse – jede journalistische Textsorte wurde in Kleingruppen in Form eines Plakates erarbeitet. Dadurch wurde der Klasse das notwendige Basiswissen für die folgende Phase des Projekts vermittelt.

In Kleingruppen wurden die Schülerinnen und Schüler schließlich mit dem Online-Tool Book Creator vertraut gemacht, um gemeinsam an ihren Zeitungsartikeln zu arbeiten. Jede Gruppe wurde einem bestimmten Ressort zugeteilt, darunter Politik, Wirtschaft, Kultur, Lokales aus Bayreuth, Sport und Boulevard. Die Herausforderung bestand darin, innerhalb ihres Ressorts schulbezogene Themen zu finden und darüber zu berichten.

Die Vielfalt der Artikel war beeindruckend: Interviewt wurden nicht nur Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer, die von dem Austausch mit England und Afrika erzählten, sondern auch Karatetrainer kamen in „Reading Ritchie“ zu Wort.

Daneben wurde in Kommentaren und Glossen ein kritischer Blick auf das bayerische Genderverbot, den aktuellen Lehrermangel oder die gestiegenen Mensapreise geworfen, wodurch sich zeigt, dass Politik, Wirtschaft und Kultur durchaus spannend sein können. Ebenso machten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken über den Klimaschutz und gaben konkrete Tipps für eine umweltfreundliche Schule.

Doch auch zur Unterhaltung trägt „Reading Ritchie“ bei. In einem Interview wird ein Rückblick auf die 157-jährige Schulgeschichte geworfen und neben dem Frühlingsfest werden die schönsten Orte Bayreuths vorgestellt. Selbstverständlich dürfen auch die aktuellen Trends bei Germanys Next Topmodel und in der Modewelt nicht in der Klassenzeitung fehlen.

Durch die Beschäftigung mit den verschiedenen Themen wurde nicht nur fächerübergreifend gearbeitet, sondern die Jugendlichen konnten auch ihr journalistisches Geschick unter Beweis stellen und dabei ihre Recherche- und Schreibfähigkeiten weiterentwickeln. Das kollaborative Arbeiten in Kleingruppen stärkte nicht nur die Teamfähigkeit der Lernenden, sondern auch ihre Medienkompetenz. Ebenso waren die Lernenden für die sprachliche Überprüfung ihrer Texte verantwortlich und setzten sich so mit ihrem Sprachgebrauch auseinander.

Zum Ende des Projekts zeigte sich auch bei den Einstellungen der Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d gegenüber Zeitungen eine Veränderung. So haben viele bei der Recherche und dem Ausformulieren ihrer Ideen große Freude und ein echtes Kompetenzerleben empfunden. Zudem erkannten die Jugendlichen, wie aufwendig und umfangreich die Arbeit eines Journalisten ist. Abschließend wurde den Schülerinnen und Schülern klar, dass Zeitungen mit ihrer Vielfalt an Themen und Inhalten alles andere als langweilig sind – ein würdiger Abschluss dieses Projekts.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner