Schulleben

Leben und Luxus in der Antike…

Rund um das Zwischenzeugnis unternahmen die rund 25 Teilnehmer/-innen des Begabtenkurses Latein/Alte Geschichte auch in diesem Schuljahr wieder eine Exkursion ins Naturhistorische Museum nach Nürnberg: Die Sonderausstellung stand unter dem Titel ‚Aqua – Leben und Luxus in der Antike‘ und hatte wieder allerlei interessante und beeindruckende Ausstellungsstücke zu bieten, die anschaulich ergänzt wurden von den entsprechenden Hintergrundinformationen.

Passend zum aktuellen Kursthema – Seeschlachten, Thermenspaß, Aquädukte & Co. – konnte die Gruppe zahlreiche Modelle vor Ort bestaunen: Neben der vielleicht bekanntesten Wasserleitung, dem in Frankreich anzusiedelnden Pont du Gard, gab es u.a. Exponate unterschiedlicher Brückenbauten, von ausgeklügelten Wasserhebeanlagen sowie prächtigen Brunnenhäusern – denn den schon den Menschen in der Antike war die Bedeutung von gesundem Trinkwasser als höchstes Gut bewusst. „Wasser ist das Beste“ formuliert bereits im 5. Jh. v.Chr. der griechische Dichter Pindar in seiner ersten Olympischen Ode und huldigt somit auch den Göttern, die damals untrennbar mit dem Element des Wassers verbunden waren; die Verehrung von Wasserquellen stellte demnach einen festen Bestandteil antiken Lebens dar.

So bot es sich förmlich an, in einem den Ausstellungsbesuch traditionell begleitenden Workshop sich mit dem Bemalen von Vasen bzw. Trinkgefäßen mit antiken Mustern zu befassen. Nach einer kurzen Einführung von Frau Dr. Olivier-Trottenberg, die eigens auch exemplarische Muster mitgebracht hatte zur besseren Veranschaulichung, legten die Schüler/-innen nun selbst Hand an, zeichneten geduldig ihre Ideen auf den Terrakottagefäßen vor, um sie schließlich filigran mit einem Pinsel in typisch schwarze Farbe getaucht zu vollenden: Dabei entstanden etliche tolle Kunstwerke, die am Ende natürlich stolz mimt nachhause genommen werden durften…

Doch davor sollten selbstverständlich erst noch weitere Exponate innerhalb der Ausstellung der Kunsthalle erkundet werden: Seit dem 5. Jh. v. Chr. finden sich erste archäologische Zeugnisse für das Baden in der Antike in eigens dafür ausgestatteten Räumen, die später zu immer kunstvolleren, luxuriösen Thermenanlagen ausgebaut wurden: Öffentliche Bäder spielten in der Antike eine insbesondere aus Hygienegründen zentrale Rolle, denn Wohnhäuser hatten üblicherweise keinen eigenen Anschluss an die Kanalisation. Und so umfassten größere Thermenbauten ganz unterschiedliche Räumlichkeiten, angefangen natürlich von eigentlichen Badeanlagen (jeweils mit unterschiedlicher Temperatur), über Sporträume, Lokale, Kosmetik- und Wellnessangebote, bis hin zu langen Laden- und Geschäftszeilen! In gewisser Weise waren die Anlagen der damaligen Zeit also durchaus vergleichbar mit der Nutzung und dem Aufbau heutiger Thermen…

Der von Frau Dr. Olivier-Trottenberg wieder sehr anschaulich gestaltete und absolut kenntnisreich geführte Rundgang durch die Ausstellung endete schließlich vor dem Nachbau einer römischen Latrine, d.h. einer antiken Toilettenanlage, auf der die Schüler/-innen auch gleich einmal ‚probesitzen‘ durften 😉
Kaum vorstellbar, dass unser heutiges ‚stilles Örtchen‘, das doch sehr von Intimität geprägt ist, in der Antike Platz für bis zu etwa 50 Personen bieten konnte, die halbkreisförmig angeordnet neben- bzw. gegenübersaßen… – Sichtschutz Fehlanzeige!
Wer kurz vor Ende der Veranstaltung dann doch noch einmal die Toilette aufsuchen musste, konnte dies dann doch ganz unaufgeregt auf die uns vertraute Manier tun…

Insgesamt verging die Zeit somit wie im Fluge und die Schüler/-innen machten sich zusammen mit Frau Track und Frau Schmid wieder auf den Rückweg zum Nürnberger Bahnhof, um von dort aus die Rückfahrt nach Bayreuth anzutreten. Die Exkursion hatte allen Teilnehmenden sicherlich nicht nur einen äußerst kurzweiligen Vormittag beschert, sondern die Gruppe hatte zudem auch wieder an konkreten Objekten den Stellenwert römischer Bauten sowie Erfindungen nachempfinden können, welche auch heute noch von wesentlicher Bedeutung sind – Antike zum Anfassen eben 🙂

S. Track

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