Schulleben

,LdL´ – Teil 8: „Faust I“, interpretiert anhand von Lektüreportfolios in der Q11

oder: Nach dem (aktuellen) Abitur 2021 ist vor dem nächsten Abitur…

Im achten Teil unserer Reihe ‚Lernen [d]trotz Lockdown‘ stellen wir ein Projekt vor, das im Unterricht der 11. Jahrgangsstufe während des Distanzunterrichts durchgeführt wurde: Johann Wolfgang von Goethes „Faust“ – der Klassiker schlechthin, mit dem sich schon Generationen von Schüler(inne)n am Gymnasium befasst haben! Nicht ohne Grund ist das Werk als einzig verpflichtend zu lesende Lektüre im Lehrplan der 11. Jahrgangsstufe fest verankert…

Und dennoch erscheint gerade der Zugang zu diesem Meisterstück der deutschen Literatur auf den ersten Blick nicht leicht – besonders in der Zeit des Lernens zuhause ein zunächst erschwertes Unterfangen (von Schüler- wie Lehrerseite!): Neue Methoden waren also auch hier wieder sehr gefragt 🙂

Nach einem ersten Kontakt über ein kurzes Video, welches die Handlung des Dramas plakativ-ironisch zusammengefasst darstellt, ergaben sich für die Schüler sehr viele Fragen. Diese wurden gesammelt und am Ende der Sequenz von jedem Schüler individuell beantwortet.

Parallel zum Unterricht per Videokonferenz hatten die Schüler/innen im Anschluss abwechslungsreiche Aufträge zu bewältigen: Neben Informationen zu Autor und Werk sowie der inhaltlichen Zusammenfassung einzelner Textstellen, der Abarbeitung von traditionellen, eher technischen Analyseelementen (Versbau, literaturgeschichtlicher Hintergrund etc.) durften natürlich die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten nicht zu kurz kommen – gerade hierfür bot sich insbesondere das Format eines Portfolios geradezu an!

In der Homeoffice-Zeit wurden nun eifrig Szenenblätter gestaltet, Karikaturen und historische Zeichnungen gedeutet und interpretiert sowie Figurenkonstellationen graphisch und/oder optisch ansprechend aufbereitet:

Innovative Aufgaben, wie das Erstellen eines Facebook-Profils von Faust und Margarete oder aber die Übertragung von Dialogpassagen in moderne Jungendsprache, fanden innerhalb der kreativen Gestaltung der individuellen Portfolios ebenso ihren Platz…

Schließlich definiert sich ein Portfolio als eine Sammlung von selbst verfassten und gestalteten Materialien zu einem bestimmten Thema. Ziel ist es, die eigenen Arbeitsphasen und die Ergebnisse der Beschäftigung mit dem Thema zu dokumentieren, zu reflektieren und zu bewerten.

Alle selbst verfassten Texte wurden (teils mehrfach) von Mitschüler(inne)n und der Lehrerin korrigiert und überarbeitet, sodass auch ein individueller Entwicklungsprozess in jedem einzelnen Arbeitsprozess gut ablesbar wurde.

Als Ergebnis entstand ein prall gefüllter, hübsch und detailliert sowie in jedem einzelnen Fall besonders speziell gestalteter Ordner, in dem am Ende alle erarbeiteten Materialien zur Lektüre enthalten sind – ein ideales „Werkstück“, das sich natürlich nicht zuletzt auch gut für die Vorbereitung auf die Abiturprüfung im kommenden Jahr eignet!

S. Track / C. Heberle (und der Deutschkurs 1d2)

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