Schulleben

Ein Interview von RWG-Schülerinnen zu …

Interview der Schülerinnen Liana Karpow (17) und Anna Wunderlich (17), Q11, vom Richard-Wagner-Gymnasium Bayreuth zu „100 Jahren Frauenwahlrecht in Deutschland“

F:  Das Frauenwahlrecht gibt es in Deutschland nun seit 1918, werden Sie, wenn Sie volljährig sind, von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Liana und Anna:  Auf jeden Fall. Wir freuen uns darauf.

F: Engagieren Sie sich politisch?

A: Im Moment noch nicht aktiv, aber ich nehme an Demonstrationen teil und kann mir gut vorstellen, dass ich später, nach dem Studium, einer Partei beitrete und mich dort engagiere, allerdings eher nicht an vorderster Front.

L: Ich möchte auch Politik mitgestalten, traue mir auch zu, später als Abgeordnete im Bundestag zu arbeiten. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich politisch engagiert.

F.: Der Frauenanteil im deutschen Bundestag liegt bei 30.7% und ist im Vergleich zum letzten Parlament deutlich gesunken. Worin liegen Ihrer Meinung nach die Gründe für den relativ niedrigen Anteil weiblicher Parlamentarier?

A: Meiner Meinung nach werden Frauen politisch noch zu wenig ernst genommen und auch zu wenig gefördert. Viele Frauen haben den Eindruck, dass ihre politische Arbeit nicht gewollt ist. Unsere Generation hat auch das Gefühl, dass die Älteren alles dominieren und unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht berücksichtigt.
Auch sprechen die Wahlprogramme nicht spezifisch junge Frauen an, sodass diese Lust hätten, in die Politik zu gehen.

L: Es gibt noch viel zu viele Vorurteile Frauen gegenüber, so werden ihnen Führungspositionen insgesamt noch zu wenig zugetraut und auch bei der Festlegung der Listenplätze werden Frauen zu wenig berücksichtigt, sodass Frauen meiner Meinung nach weniger gute Chancen haben, in den Bundestag zu kommen als männliche Kandidaten.

F. Wir beurteilen Sie die Umsetzung der Gleichberechtigung in der BRD heute?

L: Ich finde es unfair, dass der Verdienst von Frauen in fast allen Bereichen deutlich unter dem der Männer liegt, auch wenn es sich dabei um dieselbe Arbeit handelt.  Außerdem sind Frauen durch die Doppelbelastung von Beruf und Familie in beruflicher Hinsicht oft benachteiligt. Sie verlieren häufig ihre gute Arbeitsstelle, wenn sie in die Babypause gehen.

A: Für mich hat die Gleichberechtigung einen sehr hohen Stellenwert, ich würde mir wünschen, dass Frauen und auch Männer in allen Bereichen gefördert werden.
Eine Frauenquote lehne ich jedoch ab, da man nicht aufgrund der Qualifikation beurteilt wird, sondern nur aufgrund des Geschlechts und dann wird die Leistung des Einzelnen nicht mehr gesehen.

Das Interview führte Maria Herrmann-Maier

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