Schulleben

Die Wiedersehensfreude war groß

Die Turnhalle war für die Feier schön hergerichtet.

Ein freudiges Wiedersehen konnten die ehemaligen Schülerinnen und Schüler bei den Feierlichkeiten zu unserem 150-jährigen Schuljubiläum erleben.

Gut 1000 mögen es gewesen sein, die am 14. Oktober, auf den Tag genau am 150-jährigen Gründungsjubiläum wieder ans RWG gekommen waren, um sich wieder einmal zu sehen, zu plaudern und Erinnerungen auszutauschen. Schon bei der Begrüßung und auch später noch an den Tischen wurden oft viele Emotionen gezeigt und es durften auch schon einmal Tränen fließen: Manche hatten sich sehr lange nicht mehr gesehen und umso herzlicher waren dann die Wiedersehensfreuden.

Schulleiterin Ursula Graf begrüßte die vielen Gäste.

Die weiteste Anreise hatten ehemalige Schülerinnen aus Chicago und Shanghai auf sich genommen, um ihre alte Schule wiederzusehen. Die ältesten Teilnehmerin war Jahrgang 1922: Als immer noch rüstige Dame hatte sie auch dem Festakt beigewohnt und sich sogar dem Live-Interview mit Herrn Weiß gestellt.
Für die Ehemaligen war die Turnhalle unserer Schule in einen großen Festsaal verwandelt worden: Die Schüler der Oberstufe hatten nicht nur die gesamte Turnhalle mit Polsterstühlen ausgestattet, sondern auch die Tische feierlich gedeckt und mit kleinen Blumengestecken versehen. Hier konnte nach Herzenslust geplaudert werden und man konnte sich noch einmal in Schulanekdoten ergehen: „Weißt du noch…“, war wohl der am meisten gehörte Satz.

Auf dem Pausenhof ließ es sich gut plaudern.

Da das Wetter ideal mitspielte, war auch auf dem Hof Gelegenheit, sich um die runden Stehtische zu versammeln, die kurzerhand organisiert worden waren. Hier wurden alle Ankömmlinge gleich mit einem Gläschen Sekt willkommen geheißen. Die Klassenkameradinnen und -kameraden zu lokalisieren, war dank der sehr guten Planung der Veranstaltung kein Problem: Die Schüler hatten sich unter der Regie von Herrn Ströhla unheimlich viel Mühe gegeben, alles perfekt zu machen.

Die Jubiläumstorte hatte die Form des Schulgebäudes.

Dazu gehörte auch die Versorgung mit Kaffee und Kuchen: Wohl noch nie waren 200 (!) Kuchen und Torten als Spenden bereitgestellt worden, um alle Gäste kulinarisch zufriedenstellen zu können. Unter den vielen Leckereien stach besonders die RWG-Jubiläums-Torte heraus, die Frau Hupe mit ihren Schülern eigens für den Anlass gebacken hatte: Im kleinen Maßstab, aber immer noch stattlich groß war das Schulgebäude als Leckerei aus Marzipan und Buttercreme nachgebildet worden. Zusammen mit Frau Meiners, ebenfalls eine der betagtesten Teilnehmerinnen und Tochter des früheren Lehrers Pfaffenberger, schnitt Schulleiterin Ursula Graf das Kunstwerk an, von dem es schade ist, dass es danach ganz prosaisch verspeist wurde.

Bei den Schulführungen gab es viel zu sehen.

Natürlich wollten die Gäste auch sehen, was aus ihrer „alten“ Schule mittlerweile geworden ist. Deshalb gab es den ganzen Nachmittag über jahrgangsweise Führungen durch das gesamte Haus. So manche Teilnehmer konnten sich noch sehr gut erinnern, wo ihr Platz in einem ganz bestimmten Klassenzimmer gewesen war und konnten noch einmal probesitzen. Beim Gang durch die Gänge wurde die eine oder andere Schulgeschichte erzählt, bei denen oft die Lehrer im Mittelpunkt standen. Dass Direktor Glöckel ein rasanter Motorradfahrer gewesen sei, war so zu erfahren. Immer wieder wurde betont, dass man gerne an die Töchterschule, an das Mädchengymnasium, ans RWG gegangen sei. Natürlich sei man auch manchmal frech gewesen, natürlich habe man sich auch manchmal geärgert, aber insgesamt habe man der Schule viel zu verdanken gehabt, die ihre Absolventen zu dem gemacht habe, was sie heute sind.

Eine Gedenktafel wird an das Schicksal der jüdischen Schülerinnen erinnern.

Sehr gut besucht war das Schulmuseum. Hier war die große Tafel mit den Namen der jüdischen Mitschülerinnen zu sehen, die das RWG gehabt hat. In einer Gedenkfeier soll im Januar ihrer besonders erinnert werden. Als besondere Aktionen konnte man Klassenfotos aufnehmen lassen oder sich vor historischem Hintergrund mit einer der historischen Schülermützen ablichten lassen, die es zwischen den Kriegen an unserer Schule gab.

Besonders unter den schon etwas betagteren Besuchern war von großem Interesse, was aus dem RWG in den letzten Jahren und Jahrzehnten geworden ist: Aus der eigenen Schulzeit kannten viele weder den Neubau noch die Mensa, und die moderne Ausstattung der Klassenzimmer und der Fachräume unterscheidet sich doch schon erheblich von der früherer Jahre.

So wurde es später Nachmittag, bis sich das Gebäude langsam leerte. Viele Besucher setzten sich anschließend sogar noch in den Gaststätten der Innenstadt zusammen, um noch etwas nachzufeiern – wer weiß, wann man sich einmal wiedersieht.

Für alle war es ein schöner Tag, auch für die Organisatoren und Lehrerschaft, die sich über viele Worte des Lobes und der Anerkennung freuten. Für die ganze Schule ist die positive Resonanz ein Ansporn für die Zukunft: Wir versprechen, alles zu tun, um auch der jetzigen Schülergeneration eine schöne Schulzeit und eine Bildung mit auf den Weg zu geben, an die sie sich auch später noch gerne erinnern.

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