Schulleiterin Ursula Graf eröffnete die liebevoll aufgebaute Ausstellung in der Oberen Pausenhalle.
Was lasen eigentlich die Eltern unserer Schüler, als sie jung waren, und was die Großeltern? Dieser spannenden Frage ging ein klassenübergreifendes Projekt der Fachschaft Deutsch nach. Das Ergebnis wurde in einer Ausstellung zusammengetragen. Sie ist in der oberen Pausenhalle zu sehen.
In einer umfassenden Fragebogenaktion war die Frage nach dem Lektüreverhalten bereits im letzten Schuljahr an die Eltern und Großeltern herangetragen worden und es kamen erfreulich viele Antworten, sodass ein durchaus aussagekräftiges Bild zustandekam, wie Gabiele Kemnitzer, Deutschlehrerin und zusammen mit Maria Herrmann-Maier die Motorin hinter dem Projekt, bei der Ausstellungseröffnung erklärte. Sie zeigte sich erfreut darüber, in der Ausstellung auch die eigene Lesebiografie wiederzufinden: Als Beleg zeigte sie ihr mit einer Widmung versehenes Hanni und Nanni-Buch, welches bei den Müttern an der Spitze der Umfrage gelegen habe. Dem konnte Schulleiterin Ursula Graf nur beipflichten, für die als Mädchen ebenfalls die Bücher dieser Reihe ganz oben gestanden habe – ebenso wie die drei Fragezeichen, die es ja immer noch gebe. Beide betonten, wie wichtig und wie schön Lesen sei und lobten auch die Klassen für ihre Mitwirkung bei dem Projekt.
Gabriele Kemnitzer erklärte die Ausstellung und das Projekt.
Viele Klassen haben sich nämlich im letzten Schuljahr eines der Favoritenbücher ihrer Eltern und Großeltern vorgenommen, um es vorzustellen, etwas zum Autor zu erklären oder ein bestimmtes Thema näher zu erarbeiten. Die Ergebnisse stellen den Kern der Ausstellung dar und werden auf zwei Dutzend Schautafeln gezeigt. Besonders bei den Großeltern war nicht jede Lektüre freiwillig. Eine Vitrine zeigt deshalb auch „Pflichtlektüren“ des Dritten Reiches. Da sich der mediale Geschmack mittlerweile gewandelt hat, sind auch die Hörbücher in der Ausstellung vertreten. An zwei Hörstationen kann man in alte Kinderkassetten hineinhorchen oder moderne E-Books anhören.
Bei den Leseklassikern ist Pippi mit ganz vorne.
Und wie ist das Ergebnis der Befragung nun ausgefallen? Es heißt oft (und das wohl zu Recht), dass die Mädchen die eifrigeren Leser seien. Trotzdem war der Favorit bei den Großeltern ein Jungenbuch: Karl Mays „Winnetou“ steht ganz oben und auch andere Abenteuerbücher wie „Robinson Crusoe“ oder die „Schatzinsel“ schneiden nicht schlecht ab. Auf Platz zwei kam Ottfried Preußlers „Kleines Gespenst“, bevor dann eine lange Liste typischer Mädchentitel genannt wurde: „Heidi“, „Hanni und Nanni“, der “Trotzkopf“.
Auch bei den Eltern sind „Hanni und Nanni“ und ihre Freundin „Dolly“ die Favoriten, aber auch die typischen Abenteuerbücher von „Winnetou“ bis zu „Lederstrumpf“ erfreuten sich bei ihnen großer Beliebtheit. Immer wieder genannt wurden die großen Namen der Kinderliteratur – Erich Kästner, Astrid Lindgren, Ottfired Preußler, Enid Blyton, Michael Ende. Sie sind echte Klassiker und sprechen auch heute noch so manchen kindlichen Leser an.
Bei Karl May locken Abenteuer und Freiheit.
Im Einzelnen werden die Top-Lektüren auf drei Schautafeln zum Thema „RWG-Favoriten – grenzenlos verehrt und geliebt“ vorgestellt. Wie Gabriele Kemnitzer bei ihrer Eröffnungsrede erklärte, eröffnet das Lesen aber nicht nur die Möglichkeit, neue Figuren kennen zu lernen, sondern auch neue Räume. Wer liest, macht oft eine fiktive Reise in ein anderes Land. Heidi entführt in die Landschaft der Schweizer Berge, Karl May in die Weiten Amerikas oder ins Wilde Kurdistan. Abenteuer und Freiheit locken bei der Lektüre, und wer es nicht glaubt, kann es in der Ausstellung selbst ausprobieren: Geschätzte 40 Karl-May-Bände warten dort darauf, dass jemand in der Pause oder einer Zwischenstunde darin schmökert, wie es überhaupt Konzept der Ausstellung ist, zum Lesen zu verführen. Die auf den Tafeln vorgestellten und von den Eltern und Großeltern genannten Bücher sind alle vorhanden und im gesamten Ausstellungsraum liebevoll arrangiert. Wer möchte, kann sich in den aufgebauten Sitzecken oder auf einem bequemen, riesigen Lesesofa niederlassen, um sie zu erkunden.
Viele Schautafeln laden ein, die Kinderbuchklassiker näher kennen zu lernen.
Gleich mehrmals taucht auf den Schautafeln der Name Erich Kästner auf und dem Leser werden das „Fliegende Klassenzimmer“, „Emil“, „Pünktchen“ und Co. vorgestellt. Auch Ottfried Preußler mit seinem Klassiker „Krabat“ wird ausführlich präsentiert. Die Auseinandersetzung unserer Schüler mit den Jugendbuchklassikern erschöpfte sich jedoch nicht in der unkritischen Bewunderung. „Pippi“ – die heimliche Heldin aller Kinder – wird nicht nur als Vorbild, Rebellin und unartiges Kind vorgestellt, sondern auch als Rassistin. Auch der gute, alte Struwwelpeter und seine Kollegin, die „Struwwelliese“ haben es durchaus in sich und fordern zum Widerspruch auf.
Früher oft verpönt, gehört mittlerweile auch der Comic längst zur anerkannten Lektüre. Ein echter Klassiker sind natürlich die „Asterix und Obelix-Bände“. In der Ausstellung vertreten sind nicht nur sie, sondern auch der Urahn aller Comics, Wilhelm Buschs „Max-und-Moritz“-Geschichten, Sie kommen im modernen Gewand daher, denn die Schüler ließen es sich nicht nehmen, sie modern aufzubereiten: Nicht von „Streichen“ ist die Rede, sondern bei „Max und Moritz 2.0“ geht es um eine „Story in sieben Pranks“.
Die Ausstellung ist fantasievoll und instruktiv.
Die Ausstellung besteht jedoch nicht nur aus Schautafeln, sondern versucht, sich auf möglichst vielfältige Weise mit den Büchern auseinanderzusetzen: Da kann man Robinsosn Insel schon einmal als Playmobil-Welt erkunden und wenn es um „Försters Pucki“ geht, wird mit Lichteffekten nicht gespart. Die Geschichte ist nicht nur in den Vitrinen mit den NS-Lesebüchern präsent, sondern auch in kleinen Geschichtskisten, in denen „Geschichte zum Anfassen“ präsentiert wird.
Schulleiterin Ursula Graf eröffnete die liebevoll aufgebaute Ausstellung in der Oberen Pausenhalle.
Was lasen eigentlich die Eltern unserer Schüler, als sie jung waren, und was die Großeltern? Dieser spannenden Frage ging ein klassenübergreifendes Projekt der Fachschaft Deutsch nach. Das Ergebnis wurde in einer Ausstellung zusammengetragen. Sie ist in der oberen Pausenhalle zu sehen.
In einer umfassenden Fragebogenaktion war die Frage nach dem Lektüreverhalten bereits im letzten Schuljahr an die Eltern und Großeltern herangetragen worden und es kamen erfreulich viele Antworten, sodass ein durchaus aussagekräftiges Bild zustandekam, wie Gabiele Kemnitzer, Deutschlehrerin und zusammen mit Maria Herrmann-Maier die Motorin hinter dem Projekt, bei der Ausstellungseröffnung erklärte. Sie zeigte sich erfreut darüber, in der Ausstellung auch die eigene Lesebiografie wiederzufinden: Als Beleg zeigte sie ihr mit einer Widmung versehenes Hanni und Nanni-Buch, welches bei den Müttern an der Spitze der Umfrage gelegen habe. Dem konnte Schulleiterin Ursula Graf nur beipflichten, für die als Mädchen ebenfalls die Bücher dieser Reihe ganz oben gestanden habe – ebenso wie die drei Fragezeichen, die es ja immer noch gebe. Beide betonten, wie wichtig und wie schön Lesen sei und lobten auch die Klassen für ihre Mitwirkung bei dem Projekt.
Gabriele Kemnitzer erklärte die Ausstellung und das Projekt.
Viele Klassen haben sich nämlich im letzten Schuljahr eines der Favoritenbücher ihrer Eltern und Großeltern vorgenommen, um es vorzustellen, etwas zum Autor zu erklären oder ein bestimmtes Thema näher zu erarbeiten. Die Ergebnisse stellen den Kern der Ausstellung dar und werden auf zwei Dutzend Schautafeln gezeigt. Besonders bei den Großeltern war nicht jede Lektüre freiwillig. Eine Vitrine zeigt deshalb auch „Pflichtlektüren“ des Dritten Reiches. Da sich der mediale Geschmack mittlerweile gewandelt hat, sind auch die Hörbücher in der Ausstellung vertreten. An zwei Hörstationen kann man in alte Kinderkassetten hineinhorchen oder moderne E-Books anhören.
Bei den Leseklassikern ist Pippi mit ganz vorne.
Und wie ist das Ergebnis der Befragung nun ausgefallen? Es heißt oft (und das wohl zu Recht), dass die Mädchen die eifrigeren Leser seien. Trotzdem war der Favorit bei den Großeltern ein Jungenbuch: Karl Mays „Winnetou“ steht ganz oben und auch andere Abenteuerbücher wie „Robinson Crusoe“ oder die „Schatzinsel“ schneiden nicht schlecht ab. Auf Platz zwei kam Ottfried Preußlers „Kleines Gespenst“, bevor dann eine lange Liste typischer Mädchentitel genannt wurde: „Heidi“, „Hanni und Nanni“, der “Trotzkopf“.
Auch bei den Eltern sind „Hanni und Nanni“ und ihre Freundin „Dolly“ die Favoriten, aber auch die typischen Abenteuerbücher von „Winnetou“ bis zu „Lederstrumpf“ erfreuten sich bei ihnen großer Beliebtheit. Immer wieder genannt wurden die großen Namen der Kinderliteratur – Erich Kästner, Astrid Lindgren, Ottfired Preußler, Enid Blyton, Michael Ende. Sie sind echte Klassiker und sprechen auch heute noch so manchen kindlichen Leser an.
Bei Karl May locken Abenteuer und Freiheit.
Im Einzelnen werden die Top-Lektüren auf drei Schautafeln zum Thema „RWG-Favoriten – grenzenlos verehrt und geliebt“ vorgestellt. Wie Gabriele Kemnitzer bei ihrer Eröffnungsrede erklärte, eröffnet das Lesen aber nicht nur die Möglichkeit, neue Figuren kennen zu lernen, sondern auch neue Räume. Wer liest, macht oft eine fiktive Reise in ein anderes Land. Heidi entführt in die Landschaft der Schweizer Berge, Karl May in die Weiten Amerikas oder ins Wilde Kurdistan. Abenteuer und Freiheit locken bei der Lektüre, und wer es nicht glaubt, kann es in der Ausstellung selbst ausprobieren: Geschätzte 40 Karl-May-Bände warten dort darauf, dass jemand in der Pause oder einer Zwischenstunde darin schmökert, wie es überhaupt Konzept der Ausstellung ist, zum Lesen zu verführen. Die auf den Tafeln vorgestellten und von den Eltern und Großeltern genannten Bücher sind alle vorhanden und im gesamten Ausstellungsraum liebevoll arrangiert. Wer möchte, kann sich in den aufgebauten Sitzecken oder auf einem bequemen, riesigen Lesesofa niederlassen, um sie zu erkunden.
Viele Schautafeln laden ein, die Kinderbuchklassiker näher kennen zu lernen.
Gleich mehrmals taucht auf den Schautafeln der Name Erich Kästner auf und dem Leser werden das „Fliegende Klassenzimmer“, „Emil“, „Pünktchen“ und Co. vorgestellt. Auch Ottfried Preußler mit seinem Klassiker „Krabat“ wird ausführlich präsentiert. Die Auseinandersetzung unserer Schüler mit den Jugendbuchklassikern erschöpfte sich jedoch nicht in der unkritischen Bewunderung. „Pippi“ – die heimliche Heldin aller Kinder – wird nicht nur als Vorbild, Rebellin und unartiges Kind vorgestellt, sondern auch als Rassistin. Auch der gute, alte Struwwelpeter und seine Kollegin, die „Struwwelliese“ haben es durchaus in sich und fordern zum Widerspruch auf.
Früher oft verpönt, gehört mittlerweile auch der Comic längst zur anerkannten Lektüre. Ein echter Klassiker sind natürlich die „Asterix und Obelix-Bände“. In der Ausstellung vertreten sind nicht nur sie, sondern auch der Urahn aller Comics, Wilhelm Buschs „Max-und-Moritz“-Geschichten, Sie kommen im modernen Gewand daher, denn die Schüler ließen es sich nicht nehmen, sie modern aufzubereiten: Nicht von „Streichen“ ist die Rede, sondern bei „Max und Moritz 2.0“ geht es um eine „Story in sieben Pranks“.
Die Ausstellung ist fantasievoll und instruktiv.
Die Ausstellung besteht jedoch nicht nur aus Schautafeln, sondern versucht, sich auf möglichst vielfältige Weise mit den Büchern auseinanderzusetzen: Da kann man Robinsosn Insel schon einmal als Playmobil-Welt erkunden und wenn es um „Försters Pucki“ geht, wird mit Lichteffekten nicht gespart. Die Geschichte ist nicht nur in den Vitrinen mit den NS-Lesebüchern präsent, sondern auch in kleinen Geschichtskisten, in denen „Geschichte zum Anfassen“ präsentiert wird.