Schulleben

Musik für die Augen

Natürlich kommen Frösche in Grün daher und die können herrlich springen.

Natürlich kamen Frösche in Grün daher.

Mit einem Musical von Kindern für Kinder trat unsere Schule auf der Landesgartenschau auf. Es hieß „Der Traumzauberbaum“ und der Titel gab die Richtung vor.

Doch wie versetzt man ein Publikum, welches vor einer Zeltdachbühne sitzt, in eine Traumstimmung und lädt es zu einer Phantasiereise in ein fernes Märchenland ein?

Auf der Theaterbühne hilft natürlich das gesprochene Wort: Die Sprechtexte waren nicht nur kindlich-putzig, sondern zugleich poetisch angehaucht und halfen, sich zusammen mit den Darstellern unter den großen Traumzauberbaum zu versetzen, der im Spiel eine wichtige Rolle einnimmt.

Der Traumzauberbaum gibt dem Stück den Namen.

Der Traumzauberbaum gibt dem Stück den Namen.

Wie aber muss man sich einen Traumzauberbaum vorstellen? Von den Schülern selbst als Bild gestaltet, war er als Hintergrundprojektion präsent und markierte den Schauplatz. Der gewann auch auf der akustischen Ebene viel Präsenz, denn was gespielt wurde, war ein Musical, das Florian Mehling auf der musikalischen Ebene einstudiert hatte. Früher hätte man „Singspiel“ dazu gesagt, denn die Musik war nicht krachig-poppig-laut, wie man es heute vom Musical her kennt, wo Verstärkerbatterien die musikalischen Defizite der Darsteller kompensieren müssen, sondern eher volksliedhaft und zu den Sängern und zu einem kindlichen Publikum passend. Gesungen wurde mit Playback, denn zu versuchen, eine Freiluftbühne stimmlich zu füllen, wäre vielleicht des Gutes etwas zu viel gewesen. Dass die Sänger aus den 5. und 6. Klassen es stimmlich aber sehr wohl drauf haben, konnte man auf dem Schulkonzert erleben, wo einzelne Passagen auch live gesungen worden waren.

Amutig tanzten die Traumfeen.

Amutig tanzten die Traumfeen.

Eine weitere phantastische Ebene gelangten durch die Tanzpassagen in das Spiel:

Die Bewohner des Traumzauberwaldes ermöglichten den Zuschauern auch eine optische Flucht und besonders die anmutig-eleganten Bewegungen der Ballettsolistinnen, die als Feen auftraten, sorgten für einen Augenschmaus. Einstudiert hatte die Tanzauftritte Evelyn Sander. So gesehen illustrierte das Stück perfekt, was die Gartenschau meint, wenn sie als Motto „Musik für die Augen“ gewählt hat.

Der Traumzauberbaum

Die Waldgeister bringen leichtsinnig die Welt
aus dem Lot.

Es war aber auch ein Stück mit Sinn und einer Botschaft. Was die Waldgeister Moosmutzel und Waldwuffel, konstümiert von Annegret Hupe, unter dem Zauberbaum anstellen, hat es durchaus in sich. Ihre Klagen über das Wetter passten gut in den diesjährigen Sommer. Aber die blaue Blätter des Traumzauberbaums einfach in den Bach zu werfen, hat böse Folgen: Das Bächlein trocknet aus und die Welt verdorrt. Die Metapher der verdorrten Welt wurde in krass realistischen Videoprojektionen, erstellt von Manuel Pensky, konkretisiert: Sie zeigten, wie es zugeht auf unserem Stern mit Flucht, Krieg, und Gewalt. Eine zweite Kommentarebene bot die Pantomime: Sie legte den Fokus auf den zwischenmenschlichen Umgang und unterlief die märchenhafte Traumzauberwelt durch ihre Abstraktion.

Überlegt hatte sich die Inszenierung Evelin Wagner als Spielleiterin, die das Musical zusammen mit den Schülern einstudierte. Wer neugierig geworden ist, kann den „Traumzauberbaum“ selbst anschauen. Er wird auf dem Schulfest des RWG am Mittwoch, 27. Juli, noch einmal gespielt.

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