Schulleben

Ein Kantersieg für die Musiker

Der Große Chor eroberte die Stadthalle im Sturmlauf.

Der Große Chor eroberte die Stadthalle im Sturmlauf.

Mutig war das diesjährige Sommerkonzert unserer Schule, wagten die Musiker es doch glatt, gegen die Fußball-EM-Konkurrenz anzutreten. Den Wettbewerb gewannen klar die Musiker.

Allen Unkenrufen zum Trotz schafften sie es, ihre liebgewonnene und schon des Öfteren totgesagte Spielstätte, die Stadthalle nämlich, gut vollzubekommen. Alle, die gekommen waren, wurden nicht enttäuscht, denn es wurde mehr geboten als nur ein mageres Einzeltor. Zu hören und zu sehen war ein höchst abwechslungsreiches Feuerwerk an musikalischen Beiträgen, die, anders als die Bemühungen der Bundeskicker, allesamt saßen.

Alle Fünftklässler machten mit.

Alle Fünftklässler machten mit.

Den Reigen eröffneten die Fünftklässler. Sie standen alle auf der Bühne, durften alle mitsingen und alle den Schlussapplaus genießen, den sie sich für ihr frisch vorgetragenes „Frankenlied“ redlich verdient hatten. Auch der Unterstufenchor und der Kammerchor stimmten im Wechsel Volksliedhaftes an und sorgten damit für Stimmung auf den Rängen. Dazu trugen auch Seden Güß und Viktor Stompe bei, die das Konzert moderierten und durch den Abend führten.

Die Moderatoren

Die Moderatoren

Einen anderen, nicht weniger wirkungsvollen Akzent setzten das Gitarrenensemble, das Blockflötenensemble und Lena Bitterwolf, Nina Knörrer, Nike Hellbach und Sophia Franke als Solisten mit ihren Stücken aus der Renaissancezeit: Sie trugen zeittypische Tänze vor und sangen aus Henry Purcells Opern. Zu ihren von der Stimmung her eher gedämpften Stücken passt sehr gut Glucks „Reigen der seligen Geister“, welchen Hanna Feger und Sina Lindner mit ihren Querflöten, begleitet von Charlotte Heß am Klavier, vortrugen.

Tanz, Spiel und Musik treffen sich im Musical "Der Traumzauberbaum".

Tanz, Spiel und Musik treffen sich im Musical
„Der Traumzauberbaum“.

Schon an dieser Stelle, etwa nach einem Viertel des Konzertes, hatte die RWG-Musiker-Mannschaft schon neun schöne Treffer erzielt, während die Nationalmannschaft im fernen Frankreich immer noch nach einem inspirierten Abschluss suchte. Der gelang der „Traumzauberbaum“-Gruppe“ um Frau Wagner scheinbar mühelos: Ihre Schüler gaben einen kleine Vorgeschmack auf das gleichnamige Musical, welches am 15. Juli bei der Landesgartenschau aufgeführt wird. Begleitet von Florian Mehling, der für die musikalische Seite zuständig ist, spielten und sangen die jungen Darsteller selbstbewusst auf der großen Stadthallenbühne, als hätten sie nie etwas anderes getan, während die von Frau Sander betreuten Balletinas die dazu passenden Tanzeinlagen präsentierten.

Nach einem schwermütigen, aber von Marisol Campos am Klavier und Rosalie Kunz auf der Klarinette ungemein sicher vorgetragenen Instrumentalstück erlaubten sich die Schüler der Q11 einen wirkungsvollen Kontrapunkt: Die großen Gesten der großen Musik mit gewichtigen Partituren und der bedeutungsträchtigen Körpersprache des Dirigenten lösten sie zur Verblüffung der Zuhörer in Nichts auf: Melodien wurden zu Rhythmen verkürzt, Klänge zu Geräuschen. Aus viel Lärm um nichts machten sie eine treffende, respektlose Persiflage auf den Kulturbetrieb und die arglose Haltung seiner Konsumenten.

Halbzeit.

Das Schulorchester, geleitet von Albert Hubert.

Das Schulorchester, geleitet von Albert Hubert.

Den Wiederanpfiff nutze das Schulorchester zum nächsten Treffer: Es spielte verschiedene kleine Stücke ganz unterschiedlicher Art und es war schön zu sehen, dass auch der Orchesternachwuchs eine schöne Chance bekam, vor dem gespannten Publikum zu punkten. Dass dies Annegret Hahn und Clara Weidekamm auf der Querflöte als Solistinnen ebenso routiniert taten wie Theresa Griese am Violoncello, versteht sich beinahe von selbst.

Die Schlussoffensive leiteten die Chöre ein: Der Große Chor glänzte mit viel stimmlicher Präsenz im Wechsel mit dem Kammerchor bei bekannten Popsongs wie „Let it be“ oder „Killing me softly“. Auch wenn ein Konzert eine Mannschaftssportart ist, sind es doch auch die Solisten, die dem Spiel – oder besser gesagt dem Gesang – ihren Stempel aufdrücken: Charlotte Heß, Jannis Wachs und Seden Güß taten dies mit ihren Gesangsnummern aus dem Musical „My Fair Lady“. Nachdem der Sturmlauf in die Sparte der Popmusik eröffnet war, stürmten Viollca Mustafa und Maja Popp mit Meghan Trainors „Like I’m gonna lose you“ die schulinternen Charts.

Bei der Bigband gab es kein Halten mehr.

Bei der Bigband gab es kein Halten mehr.

Trotzdem blieb das ganz große Finale den Klassikern vorbehalten: Der Große Chor löste die erste Mitklatschwelle mit ihrem Medley aus „Sister Act“ aus und bei der Bigband gab es kein Halten mehr: Das Publikum feierte jungen und ewig jung gebliebenen Musikerhelden um Herrn Mehling Junior wie die neuen Europameister.

Was zu beweisen war: Musik kennt keine Altersgrenzen, Musik verbindet und Musik ist ein Erlebnis.

Die Leitung des Konzerts und der Musikunterricht lag bei:

Tatjana Hubert (Violoncello) – Albert Hubert (Violine und Orchester) – Ulrike Mehling (Stimmbildung / Blockflöte) – Maja Popp (Gitarrenensemble) – Evelin Wagner (Musical) – Wolfgang Mehl (Bläser) – Wolfgang Linhardt (Bläser) – Judith Fink-Porr, Florian Mehling, Helmut Mehling (Chöre – und Musikunterricht, ohne den ein Konzert nicht geht)

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